Award 2022 c. Kevin Riedl

Die Nominierten

Für den 15. Deutschen Musikautor*innenpreis

#WIRFEIERNDIEMUSIK!

Jahr für Jahr bereichern zahlreiche Komponist*innen und Textdichter*innen unsere Musiklandschaft mit großartigen Werken. Bemerkenswert ist dabei die musikalische Bandbreite. Um die Vielfalt beim Deutschen Musikautor*innenpreis möglichst ausführlich abzubilden, werden jedes Jahr neue Kategorien bestimmt, für die jeweils drei Musikschaffende nominiert werden. Die Vorschläge, welche Künstler*innen sich für die Rubriken eignen, kommen von GEMA Mitgliedern und den Berufsverbänden. Wer es dann aus diesem Pool an Vorgeschlagenen unter die Nominierten schafft, entscheidet die Jury.

Die Nominierten 2024

In diesem Jahr sind 26 Musikautor*innen für den Deutschen Musikautor*innenpreis nominiert.

Responsive Image
Nominierte der Kategorie

Komposition Dance/Electro

Moderat

Gernot Bronsert, Sascha Ring, Sebastian Szary

Im Jahr 2002 trafen sich Sascha, Gernot und Sebastian zum ersten Mal. Sascha hatte bereits sein Debütalbum veröffentlicht und Gernot und Sebastian eine Reihe von Platten. Eine Zusammenarbeit stand nicht einmal infrage. Moderat legten 2003 mit der EP „Auf Kosten der Gesundheit“ den Grundstein und brauchten dann sechs Jahre, um das Album zusammenzustellen. Der donnernde Bass von „Modeselektor“ (Gernot und Sebastian) wummert im Keller, die einfühlsamen und subtilen Melodien von „Apparat“ (Sascha Ring) schweben hoch in der Traufe. Die Tatsache, dass das, was man was man für unvereinbar hält, tatsächlich kommuniziert, ist das, was Moderat so einzigartig macht. Wenn eine Band erfolgreich ist, erwartet man nach dem ersten Album meist ein zweites. Mathematik basiert auf Logik und auch für Moderat war es nicht die Zeit für Überraschungen: Ihr zweites Album, erschienen 2013, heißt ganz nüchtern „II“, es folgte „III“ im Jahr 2016. Nach einer Pause kehrten sie im Jahr 2022 zurück mit dem Album „MORE D4TA“. Foto: Birgit Kaulfuss

Purple Disco Machine (Tino Piontek)

Tino Pionteks Künstlername „Purple Disco Machine“ ist eine bewusste Hommage an seinen Helden Prince und an das Dance-Flair von Gloria Estefans „Miami Sound Machine“, das tief in seiner Identität verwurzelt ist. Während Purple Disco Machine in den Clubs Ostdeutschlands aufwuchs, wo seine Leidenschaft für Disco und House aufblühte, hat er sich seitdem zu einem allumfassenden Radio- und Streaming-König entwickelt. Ein passender Titel für einen Künstler mit über 1 Milliarde Streams und mehreren Top-Platzierungen in europäischen Airplay-Charts in seinem Katalog mit Hits wie „Hypnotized“, „Fireworks“, „Dopamine“ und „In The Dark“. Außerhalb des Radios hat er sich als Club-Favorit unter DJs auf der ganzen Welt erwiesen und ist mit Dancefloor-Heizern wie „Body Funk“, „Dished (Male Stripper)“, „Playbox“ und „Devil In Me feat. Duane Harden & Joe Killington“ die Nummer 2 der meistverkauften Beatport-Künstler aller Zeiten. Purple Disco Machine, der mit einem Remix von Lizzos „It's About Damn Time“ einen Grammy Award gewann, hatte großen Erfolg mit zahlreichen hochkarätigen Remixen für Künstler wie Dua Lipa, Mark Ronson, Foals, Calvin Harris, Sir Elton John & Britney Spears, Fatboy Slim, Lady Gaga & Ariana Grande, Diplo & SIDEPIECE und vielen mehr. Der gefeierte Produzent bewies seine Leidenschaft für die Intimität des Dancefloors und spielte 2022 mehr als 80 Shows in Europa, den USA und Südamerika, mit Festivalauftritten bei Coachella, Tomorrowland und Ushuaia Ibiza. Als engagierter Performer und außergewöhnlicher Hitmacher wird sein Einfluss auf die globale Dance-Szene noch für viele Generationen spürbar sein. Foto: Fiona Garden

Henrik Schwarz

Henrik Schwarz produziert und spielt schon seit über 25 Jahren elektronische Musik, House und Techno. Mit über 250 Veröffentlichungen auf vielen namhaften Labels und zahlreichen Remixen für Künstler wie Stevie Wonder, Coldplay, Coldcut, Ebo Taylor u.v.m. balanciert er erfolgreich als Produzent und Künstler zwischen elektronischer Musik, Klassik und Jazz. Er spielt seine Liveshow weltweit in Clubs, auf Bühnen, Festivals und auf großen Techno Events und fühlt sich ebenso auf Konzerten in bestuhlten Konzertsälen und Philharmonien zuhause. Kern seiner Arbeit war dabei immer die Verbindung der elektronischen Musik mit anderen Genres und Musikkulturen aus aller Welt mithilfe neuer Technologie. Seine Karriere umfasst Highlights wie den Remix für Coldcut's „Walk A Mile in My Shoes“, den DJ-Kicks-Mix von 2006, den Übergang vom DJ zum Live Performer und kreative Kooperationen mit Künstlern wie Bugge Wesseltoft, Frank Wiedemann (Âme), Hauschka, Nik Bärtsch, Norbert Bisky und dem Staatsballett für das Berghain, dem Alma String Quartet, dem Metropole Orkest oder der Marching-Band Meute. Schwarz komponiert auch für Fernsehsendungen, hat klassische Werke neu interpretiert und ist für das Sound-Logo des bekannten US-amerikanischen Filmproduktionsunternehmens FilmNation verantwortlich. Apple, Nike und viele andere haben seine Musik für internationale Kampagnen lizenziert. Er betreibt eigene Plattenlabels und entwickelt Innovationen in der Musiksoftware und baut neue Musikinstrumente. Viele seiner Produktionen gelten heute als Klassiker in den jeweiligen Genres. Foto: Tino Pohlmann

Nominierte der Kategorie

Komposition Hip-Hop

Geenaro & Ghana Beats

Gennaro Frenken, Dennis Opoku

Geenaro & Ghana Beats (GG) sind ein bekanntes Produzenten-Duo aus Deutschland, das durch seine musikalischen Werke in den deutschen Musikcharts und auch weltweit Anerkennung gefunden hat. Ihre musikalische Reise begann in der Schule und vertiefte sich durch die Zusammenarbeit mit Summer Cem, wodurch sie Teil der Scorpion Gang wurden. Über die Jahre hinweg haben sie sich durch zahlreiche Projekte und Zusammenarbeiten mit namhaften Künstlern wie Luciano, Summer Cem, Shirin David sowie vielen internationalen Artists einen festen Platz in der Musikindustrie erarbeitet. Besonders hervorzuheben sind ihre Beiträge zu Luciano's Album „Aqua“ aus dem Jahr 2021, „Majestic“ im Jahr 2022 sowie die Hits "Bamba" oder „Beautiful Girl“. Ihre internationale Zusammenarbeit erstreckt sich über Deutschland hinaus und schließt Künstler wie Central Cee, Bia, Headie One, Aitch, Gazo, Ezhel und Murda mit ein. Derzeit fokussieren sie sich auf ihr eigenes Produzenten-Projekt und arbeiten im Hintergrund kontinuierlich an neuer Musik. Foto: Nick Prisack

Jumpa (Lennard Oestmann)

Der mehrfach Gold- und Platin-zertifizierte Musikproduzent JUMPA lässt sich am besten als Musikbesessener mit Hip-Hop-Einfluss beschreiben. Im Alter von 14 Jahren begann JUMPA als Autodidakt mit der Musikproduktion. Nachdem er sich 24/7 seiner Musik widmete, begann er, sich in diesem hart umkämpften Geschäft durchzusetzen. Mit gerade einmal 16 Jahren landete JUMPA seinen ersten Chart-Hit. Seitdem gilt JUMPA mit unzähligen Hits als Chartstürmer, belegte mehrfach Platz 1 der deutschen Albumcharts und erreichte mehrere Gold- und Platinauszeichnungen. Aktuell zeigt JUMPA seine Vielseitigkeit, indem er elektronische Musik mit dem Urban- und Hip-Hop-Genre verschmelzen lässt. Foto: Dennis Hardt

Stickle (Andreas Janetschko)

Multiplatinum Produzent und DJ Stickle prägt seit vielen Jahren nachhaltig die deutsche Rapszene und zählt unumstritten zu den gefragtesten Hip-Hop-Produzenten des Landes! Stickle ist für unzählige Hits verantwortlich und seine Kompositionen für Künstler wie u.a. Yung Hurn, Pashanim, Apache207, Casper, Raf Camora erreichen inzwischen 1,5 Milliarden Streams allein auf Spotify. Foto: Lukas Gansterer

Nominierte der Kategorie

Komposition Orchester und Stimmen

Irini Amargianaki

Irini Amargianaki, in Athen geboren, bekam die große Liebe zur Musik quasi in die Wiege gelegt. Als Tochter des Musikwissenschaftlers Georgios Amargianakis (Professor für Ethnomusikologie in den Bereichen griechische Volksmusik und Byzantinische Musik), begann sie ihre musikalische Ausbildung mit Akkordeon, Musiktheorie und Komposition am Konservatorium in Athen. Neben Musik absolvierte sie an der Universität in Athen ihr Diplom in Theaterwissenschaften. 2005 setzte sie ihr Kompositionsstudium an der Universität der Künste Berlin bei Walter Zimmermann fort. Anschließend studierte sie als Meisterschülerin bei Kirsten Reese und Walter Zimmermann an der UdK Berlin und beschäftigte sich mit elektronischer Musik bzw. Klanginstallation und visuellen Medien wie Video und Schattentheater. Von 2005 bis 2012 lernte sie die arabische Oud und die außereuropäischen Tonsysteme bei dem syrischen Meister Farhan Sabbagh. 2006-2016 leitete sie musikalische Workshops in verschiedenen Schulprojekten in Berlin. 2020 erhielt sie das Arbeitsstipendium von Senatsverwaltung für Kultur und Europa im Bereich Ernste Musik und Klangkunst und in den folgenden Jahren erhielt sie mehrmals Kompositionsstipendien von der GEMA und dem Deutschen Musikrat. 2022 und 2023 war sie als Kompositions-Dozentin beim Bundeswettbewerb Jeunesses Musicales – Jugend Komponiert in Weikersheim und in München. Seit 2019 ist sie Mitglied des Beirats der Konzertreihe Unerhörte Musik uns seit 2022 Mitglied des Berliner Komponist:innen Vereins Atonale e.V. Sie hat mit Daniel Barenboim und Emmanuel Pahud, Pierre Boulez Ensemble, Matthias Pintscher und Ensemble Intercontemporain, Ensemble New Babylon, Ensemble der/gelbe/klang, sonic art. Quartett, Bremer Schlagzeugquartett u. v. m. zusammengearbeitet. Ihre Werke erscheinen beim Verlag Neue Musik. Foto: Peter Adamik

Olga Neuwirth

1985–86 Studium am Conservatory of Music, San Francisco (Komposition und Theorie bei Elinor Armer) sowie am Art College, San Francisco (Malerei und Film) 1987–93 Kompositionsstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Wien. Komposition bei Erich Urbanner (Diplom und Magisterarbeit zum Thema: "Über den Einsatz von Filmmusik in ‘L’amour à mort’ von Alain Resnais") sowie Studium am Elektroakustischen Institut 1993–94 Studium bei Tristan Murail in Paris; Teilnahme am Stage d’informatique musicale des Ircam, Paris 1999 Förderpreis der Ernst von Siemens-Stiftung, München; Hindemith-Preis des Schleswig-Holstein-Musik-Festivals; Uraufführung des ersten abendfüllenden Musiktheaters "Bählamms Fest" (Libretto: Elfriede Jelinek nach Leonora Carrington) bei den Wiener Festwochen 1999; sie erhielt für dieses Werk den Ernst Krenek-Preis 2002 composer-in-residence bei den Luzerner Festwochen (gemeinsam mit Pierre Boulez) 2006 Olga Neuwirth wurde zum Mitglied der Akademie der Künste Berlin gewählt; das Trompetenkonzert "... miramondo multiplo..." für die Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Pierre Boulez und dem Solisten Håkan Hardenberger bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt 2014 Filmmusik für den Spielfilm „Ich seh ich seh“ von Veronika Franz und Severin Fiala 2016 Erhält den prestigeträchtigen Roche-Auftrag für das Lucerne Festival für ihr Schlagzeugkonzert „Trurliade-Zone Zero“ und ist zum zweiten Mal Composer-in-residence beim Festival 2019 UA ihrer Oper „Orlando“ an der Wiener Staatsoper; Preis der Christoph-und-Stephan-Kaske-Stiftung; Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst 2020 Robert Schumann-Preis für Dichtung und Musik (Mainz) 2021 Wolf Prize for Music 2022 Grawemeyer Award for Music Composition; Ernst von Siemens Musikpreis 2022/23 Featured composer beim Konserthuset Stockholm und Capell-Compositrice bei der Staatskapelle Dresden. Foto: Rui Camilo

Iris ter Schiphorst

Iris ter Schiphorst ist eine deutsch-niederländische Komponistin, Musikerin, Autorin und Kuratorin. Ihr Werkverzeichnis umfasst alle Gattungen, darunter 13 Orchesterwerke, mehrere abendfüllende Musiktheaterwerke und diverse Filmmusiken. Ihre Kompositionen sind häufig Reaktion auf gesellschaftspolitische Themen; z.B. „meine keine Lieder” (2015) für Stimme, Bassklarinette, Klavier/Sampler über den Rechtsruck in Deutschland, „Das Imaginäre nach Lacan“ für Stimme, großes Orchester und Samples (2017) über die Wahrnehmung verschleierter Frauen, oder „WHISTLE-BLOWER“ für Solo-Blockflöte, Streichorchester und Sampler über die Gefährdung des Individuums. Sie selbst bezeichnet ihr Komponieren als „dialogisch“. Immer wieder sucht sie die Zusammenarbeit mit anderen Künstler*\innen, wie aktuell in „Was wird hier eigentlich gespielt!?“ mit der Schriftstellerin Felicitas Hoppe (UA Donaueschingen 2023). Iris ter Schiphorst erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Heidelberger Künstlerinnenpreis (2015). Seit 2013 ist sie Mitglied der Akademie der Künste Berlin, seit 2017 Mitglied an der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und seit 2021 korrespondierendes Mitglied der Slowenischen Akademie der Wissenschaft und Künste. Von 2015 bis 2022 lehrte sie als Professorin für Medienkomposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Foto: Bettina Stöß

Nominierte der Kategorie

Komposition Percussion

Carola Bauckholt

Carola Bauckholt wurde 1959 in Krefeld geboren. Nach mehrjähriger Mitarbeit im Krefelder Theater am Marienplatz (TAM) studierte sie von 1978 bis 1984 an der Musikhochschule Köln bei Mauricio Kagel. 1985 gründete sie mit Caspar Johannes Walter den Thürmchen Verlag, 1991 das Thürmchen Ensemble. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, z.B. 1986 das Bernd Alois Zimmermann Stipendium der Stadt Köln oder 1997 den Aufenthalt in der Villa Massimo in Rom. 1998 wurde sie mit dem Künstlerinnenpreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet und 2010 wurde ihr in der Kategorie Experimentelle Musik der Deutsche Musikautor*innenpreis der GEMA verliehen. 2019 erhielt sie den „Best Sound Design Award“ des London International Animation Festival für „Die Flunder“ in Zusammenarbeit mit Elizabeth Hobbs und dem Klangforum Wien. Für 2021 wurde sie für eine 3-monatige Residenz in der Villa Aurora in Los Angeles eingeladen. 2023 war sie Portraitkomponistin bei den Wittener Tagen für neue Kammermusik. 2013 wurde sie zum Mitglied der Akademie der Künste in Berlin gewählt und ist seit 2021 Direktorin der Sektion Musik. 2015 wurde sie zur Professorin für Komposition / Schwerpunkt zeitgenössisches Musiktheater an die Anton Bruckner Privatuniversität in Linz, Österreich berufen. 2020 wurde sie zum Mitglied der Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste gewählt. Ein zentraler Moment der Werke von Carola Bauckholt ist das Nachdenken über das Phänomen der Wahrnehmung und des Verstehens. Ihre Kompositionen vermischen oft Elemente aus visueller Kunst, Musiktheater und konzertanter Musik. Dafür bedient sie sich ger-ne geräuschhafter Klänge, die oft mit ungewohnten Mitteln erzeugt werden und nicht in ein vorgegebenes Kompositionsraster eingearbeitet, sondern in ihrer freien Entfaltung beobachtet und fortgeführt werden. Foto: Hermann Wakolbinger

Michael Maierhof

Michael Maierhof (geb. 1956 in Fulda); Freischaffender Komponist aus Hamburg, beschäftigt sich mit schwingenden Systemen und seit einigen Jahren auch mit der Musikalisierung des LED-Lichtes. Forscht über das Kreisen auf hybriden Untergründen, präpariert Motoren, untersucht Klangkomplexe und Pausen, studiert Unterton- und Überdruck-Phänomene. Er studierte Musik und Mathematik in Kassel sowie Philosophie und Kunstgeschichte in Hamburg. Er gab Lectures am Trinity College in Dublin, der Musikhochschule Stuttgart, CalArts Los Angeles, Mozarteum Salzburg, Central Conservatory of Music in Beijing, Musikhochschule Freiburg, University of Cordoba/Argentinien, Bruckner Universität Linz, Sibelius Academy Helsinki, Hochschule für Musik und Theater Hamburg, Musikhochschule Frankfurt, Universität der Künste Berlin, den Universitäten Tel Aviv und Haifa, sowie dem Conservatorio Superior de Musica de Aragon. Workshops bei den Darmstädter Ferienkursen und dem Impuls-Festival in Graz. Internationale Aufführungen. 2019 Deutscher Musikautor*innenpreis der GEMA. Mitbegründer des Künstlernetzwerkes „stock11.de” und des Verbands für aktuelle Musik Hamburg. Foto: Julia Droop

Gerhard Stäbler

Gerhard Stäbler, geboren 1949, zählt zu den profiliertesten Komponisten seiner Generation: Ur- und Erstaufführungen in jüngerer Zeit u.a. Chicago, Kiew, Montevideo, Tokio, Wroclaw, an Theatern in Linz, München, Münster, Oslo, Würzburg und Ulm, und verschiedenen deutschen Städten (z.B. Köln: HÖR·FLECKEN in einer U-Bahn-Station und Orchesterfassung von Den Müllfahrern von San Francisco in der Philharmonie). Zum 70. Geburtstag Stäblers fanden umfangreiche Portraitkonzerte u.a. in Seoul, Stuttgart, Köln, Duisburg und Trier statt. Dafür entstanden das Ensemblewerk GAME und das Streichquartett erzählen. Während der Zeit des kulturellen Stillstands 2020/21 schrieb Stäbler u.a. das Orchesterwerk „TIEFEN·SCHÄRFE“, das Nonett „LOB DES SELBEN“, „all is to be dared“ für Vokalensemble, „Magische Spiele“ für bis zu 17 Klaviere und „Taubes Schwarz“ für Ensemble. Außerdem gab es Sendungen im RBB, bei Radio Belgrad, dem NDR, dem DLF, dem SWR und Projekte in Dresden, Korea und beim Festival Contraste (Lviv, Ukraine). 2022 / 2023 verbrachte Stäbler zusammen mit Kunsu Shim längere Studienaufenthalte in Istanbul mit exponierten Workshops und PerformanceKonzerte am Kulturhaus Barin Han in Kooperation mit der BAU-Universität und am Museum ARTER für zeitgenössische Kunst. Ihnen folgten 2023 in Trier die Uraufführungen der CELAN-GESÄNGE für Sopran und Klavier (2021) und der Magischen Spiele für 4 Klaviere. Herbst 2023 / 2024: Residenzen in Portugal und der Türkei. Zur Zeit arbeitet Stäbler im Auftrag des Landestheaters Linz und der Kulturhauptstadt des Salzkammerguts 2024 am neuen Musiktheater „SALZ“ nach Peter Handke. – 2015 erschien zur Arbeit Stäblers das Buch live / the opposite / daring – music, graphic, concept, event und Ende 2022 das Buch DAZWISCHEN zur Kooperation Stäblers mit dem Komponisten und Performance Künstler Kunsu Shim und eine Klavier-CD von Martin Tchiba mit Werken der beiden Komponisten.

Nominiert 2010 in der Kategorie „Komposition Experimentelle Musik“ und 2017 in der Kategorie „Komposition Sinfonik“. 2024 Preisträger in der Kategorie „Komposition Percussion“.

Foto: Susanne Diesner

Nominierte der Kategorie

Komposition Schlager

Maite Kelly

Maite Kelly schrieb ihr erstes Kinderlied bereits mit 8 Jahren. Im Alter von 12 wurde ihr erster Song veröffentlicht. Als sie mit 20 Jahren einen Kurzgeschichten-Wettbewerb gewann, spürte sie endgültig, dass das Schreiben ihre Berufung war. Als Mutter von drei Kindern gehört sie heute zu den erfolgreichsten Autorinnen der deutschen Musikszene und Kinderliteratur. Als Sängerin und Autorin erhielt sie für ihre drei vergangenen Alben Gold und Platin, Single-Gold, landete mehrere Radio-Airplay-Hits mit wochenlangen Platzierungen auf Platz 1, und erreichte mit ihren Hits sensationelle Klickraten bei YouTube und auf Streaming-Portalen. Ihr Duett mit Roland Kaiser ist mit fast 160 Millionen YouTube-Aufrufen einer der erfolgreichsten deutschen Songs aller Zeiten. Foto: Jens Hocher

Oliver Lukas

Oliver Lukas zählt zu den erfolgreichsten Schlager-Songwritern des letzten Jahrzehnts. Ursprünglich selbst als Interpret auf unzähligen Bühnen unterwegs, entwickelte er über Jahre ein feines Gespür für zeitgemäße Schlagertexte & -kompositionen. Mit seinen Songs ist Oliver Lukas mittlerweile auf mehr als 5 Millionen verkauften Tonträgern – darunter Helene Fischer, Andrea Berg, Amigos, Semino Rossi, Beatrice Egli, Fantasy, Matthias Reim, DJ Ötzi, Vanessa Mai, u.v.m. – vertreten. Foto: Sima Koocheki

Kerstin Ott

Kerstin Ott hat wohl eine der unwahrscheinlichsten Erfolgsgeschichten erlebt, die es in der deutschen Musiklandschaft je gegeben hat. Vor sechs Jahren entwickelte sich ihr Song „Die immer lacht“ zum absoluten YouTube-Hit. Und das zu einem Zeitpunkt, zu dem Kerstin als selbstständige Malerin bereits mitten im Leben stand. Sechs Jahre später ist dieses Leben ein völlig anderes. Kerstin hat mit vier veröffentlichten Alben mehr als 1,2 Millionen Tonträger verkauft und dafür zahlreiche Gold- und Platin-Awards erhalten. Sie ist allein mit ihren Alben sagenhafte 309 Wochen in den offiziellen Deutschen Charts vertreten und damit konstant seit ihrer ersten Veröffentlichung. Und „Die immer lacht“, der Song, mit dem alles begann, hat längst die höchstmögliche Auszeichnung des Bundesverbands Musikindustrie erreicht: Diamant-Status. Es ist der richtige Moment, diese wahnsinnige Zeit zusammenzufassen und gemeinsam mit den Fans zu feiern. Mit einem Doppel-Album und insgesamt 34 Songs gibt Kerstin jedem die Chance, ihre gesamte Geschichte noch einmal nachzuerleben. „Best Ott“ lautet der Titel ihrer Zusammenstellung und sie beinhaltet neben all den wichtigsten Stationen aus der Vergangenheit auch vier brandneue Titel, die es in sich haben. Foto: NONA STUDIOS

Nominierte der Kategorie

Text Kinderlied

Bummelkasten

Bummelkasten, 1983 geboren in Berlin-Mitte, wuchs in einem brandenburgischen Kloster auf. Dort sang er im Chor, spielte Orgel, half den Mönchen beim Bierbrauen, baute rote Bete an und betete. Mit 21 verließ er das Kloster, studierte das Leben und erlernte autodidaktisch die verschiedensten gestalterischen und unterhaltenden Fähigkeiten. In der Neuköllner Underground-Spelunke „Karmanoia“ engagierte er sich mehrere Jahre ehrenamtlich als künstlerischer Tausendsassa. Danach zog es ihn wieder zurück in den Berliner Speckgürtel, wo er seine Ausbildung zum Eigenbrötler beendete. Heute produziert er mundgemachte Musik und handgemachte Musikvideos und bummelt mit seiner unkonventionellen Familien-Show durch ganz Deutschland. Foto: Steffen Jaenicke

Deine Freunde

Lukas Nimscheck, Markus Pauli, Florian Sump

Florian Sump, Markus Pauli und Lukas Nimscheck begleiten ihre Fans schon seit 12 Jahren durch das Lebens-Jo-Jo des Familienalltags. Als DEINE FREUNDE füllen sie inzwischen nicht nur die ganz großen Hallen, sondern belegen auch regelmäßig Top Positionen in den deutschen Albumcharts. Kein Wunder, denn die drei Hamburger haben sich im Laufe ihrer Karriere ein ganz eigenes Genre geschaffen – familientauglichen Hip-Hop, der Eltern und Kinder gleichermaßen unterhält. Ihre Songs sind vielfältig, chaotisch, lustig, rührend und manchmal auch widersprüchlich, wie das Familienleben selbst – veredelt mit treffsicheren Texten, eingängigen Hooks und den dicksten Bässen der Branche. Auch live haben DEINE FREUNDE den Weg für eine völlig neue Art der Familienunterhaltung geebnet, mit springenden Kids in einem eigenen Bereich vor der Bühne, stolzen Eltern drumherum und einer Showproduktion, die sich sehen lassen kann. Foto: Michi Schunck

Volker Rosin

Geboren 1956, Erzieherausbildung, Sozialpädagoge, Kinderliedermacher seit 1978 mit eigenen Texten, 1984 „Beatles für Kinder“ mit eigenen deutschen Texten, inzwischen mehr als 5.000 Livekonzerte, Auszeichnung mit dem Deutschen Verkehrssicherheitspreis für seine Verkehrslieder, Auftritt beim Kinderfest des Bundeskanzlers, Neutextierung von zwei Alben „Oldies für Kinder“ mit Rock- und Poptiteln aus 20 Jahren Musikgeschichte, Einführung des Genres „Kinderdisco“ zur Bewegungserziehung von Kindern, Projekt „Arkadaslar Elele“ zur Integration von Kindern mit Migrationshintergrund, Konzipierung der TV-Kindersendung „KiKa Tanzalarm“, Musik und Text für die Musicals „Cinderella“ und „Roby“, gemeinsam mit Rolf Zuckowski und Detlev Jöcker den „Deutschen Kita-Preis“ begründet, als Kinderliedermacher Einzug in die Charts (TOP 20) gehalten, 6 goldene Schallplatten, 1 Platin, Zusammenarbeit mit dem Circus „Roncalli“, Jazzalbum mit Texten für Kinder, Gründung der „Volker Rosin Stiftung“ zur Förderung von benachteiligten Kindern. Unterstützung von UNICEF, Kindertafel, Kinderhospiz Regenbogenland. Foto: Manfred Esser

Nominierte der Kategorie

Text Rock/Pop

Nina Chuba (Nina Kaiser)

In den letzten zwölf Monaten gab es kein Vorbeikommen an Nina Chuba: Ihr Song „Wildberry Lillet“ entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zum größten Hit des Jahres, war der meistgehörte deutsche Song im Radio 2022 und erreichte viermal die Nummer 1 der Single-Charts. Für 200 Millionen Streams gab es Dreifach-Gold in Deutschland sowie Doppel-Platin in Österreich und der Schweiz. Mit der Chapo-102-Collabo „Ich hass dich“ holte sich die 24-Jährige im Anschluss gleich nochmal Gold in allen drei Ländern und stieg kurz darauf mit ihrem Album „Glas“ auf Platz 1 der Albumcharts ein. Dazu noch eine mit mehr als 20.000 Tickets ausverkaufte Tour und gleich zweimal die 1Live-Krone 2022 – als „Beste Newcomerin“ für Nina selbst und für „Wildberry Lillet“ als „Bester Song HipHop & RnB“. Außerdem gefeierte Festival-Auftritte vom Hurricane bis zum Southside, knapp 5 Millionen monatlich Hörer:innen alleine auf Spotify plus beinahe 800.000 Follower:innen und 17 Millionen Likes auf TikTok. Aus der Newcomerin Nina Chuba ist in nicht mal einem Jahr eine der wichtigsten Pop-Künstlerinnen Deutschlands geworden. Denn nachdem Nina Chuba den englischsprachigen Pop im Vorbeigehen mit ihren EPs „Average“ und „Power“ auf links gedreht hat, spielte sie das Ding im Anschluss gleich auch noch auf Deutsch durch. Auf Gigs beim Reeperbahn-Festival und in der Late-Night-Show „Studio Schmitt“ von Tommi Schmitt bei ZDFneo folgten Collabos mit Felix Kummer, Provinz und RIN sowie ein „Wildberry Lillet“-Remix mit Juju – und obendrein ein eigener Hit nach dem anderen, auf die mit „Glas“ schließlich im Februar 2023 schließlich ihr langerwartetes Debütalbum folgte. „Glas“ war ein beeindruckendes Album. Weil es von einer jungen Frau stammt, die nach dem Erscheinen völlig zurecht als Stimme einer neuen Generation bezeichnet werden dürfte. Eine Stimme, die manchmal laut ist und genau weiß, was sie will. Die keine Angst hat, die Dinge zu sagen, wie sie sind oder wie sie auf keinen Fall mehr sein dürfen. Die aber auch mal leise sein kann. Unsicher und verletzlich. Kein Widerspruch, sondern ganz genau richtig, wie sie ist. Wer der 23-Jährigen auf ihren Social-Media-Kanälen folgt, der weiß um diese Mischung aus Witz und Ernst, Humor und Nachdenklichkeit. Hier eine Storytime aus dem WG-Alltag, da ein neuer Tanz, dann aber auch wieder Themen wie Depressionen, eigene Ängste oder Feminismus. Ernst und Spaß schließen sich gegenseitig nicht aus, im Gegenteil: Mit genau dieser reflektierten Offenheit und gelebten Gegensätzen ist die Hamburgerin zum Star einer neuen Generation geworden. Foto: David Daub

Peter Fox

Nominiert für den Deutschen Musikautor*innenpreis 2024 in der Kategorie „Text Rock/Pop“ Foto: Felix Broede

Paula Hartmann

Es ist August 2021: Paula Hartmanns erste Single “Nie verliebt” erscheint und bildet den Auftakt für das gleichnamige, im Folgejahr erscheinende Album-Debüt "Nie Verliebt". Fast forward 2023 und in der Rückschau wird klar: Paula Hartmann trat leise, aber mit Nachdruck ins Scheinwerferlicht der Musikwelt. Die Musik der 22-jährigen Berlinerin in ihrer Essenz zu erfassen, bedeutet, sie zu hören; zu vielschichtig und dicht erscheint das gewebte Netz von Geschichten aus der Großstadt. Und es ist diese Qualität, mit der sich ihre Musik Beschreibungen entzieht: Jedes Wort wohl überlegt, kein Ton zu viel, lässt man sich bereitwillig in das fein gesponnene Geflecht fallen und begleitet Paula Hartmann auf ihrer Odyssee durch den dunklen Westen von Berlin – denn wo noch Licht brennt, da tritt Paula Hartmann die Laternen aus. „Ich war noch nie verliebt“ klagte der Refrain der gleichnamigen Debütsingle 2021 an. Und 2023? „Ich bin zu jung für die Liebe schrei ich in die Nacht“. Es ist diese Dualität, die in Paula Hartmanns Musik zu jeder Zeit spürbar ist. Liebe, Schmerz, Wut, Verzweiflung – das sind Emotionen, die schon oft besungen wurden, aber so eindringlich wie es Paula Hartmann gelingt auch die feinen Zwischentöne dieser Empfindungen zu treffen; das entfaltet eine Wirkung der man sich nur schwer entziehen kann. Foto: Jakob Furis